Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt MEGA2 (Förderkennzeichen 20X1903A), das vom 1. Juli 2020 bis zum 30. Juni 2022 durchgeführt wurde, hatte zum Ziel, eine hersteller- und betreiberunabhängige Datenplattform für die Wartung, Reparatur und Überholung (MRO) von unbemannten Luftfahrzeugen (UAVs) zu schaffen. Das Projekt wurde von Lufthansa Technik (LHT) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geleitet und von internen Experten von Lufthansa Industry Solutions und einem UAV-Entwickler unterstützt. LHT war für die Architektur der Plattform und die Datenintegration verantwortlich, während das DLR Modelle zur vorausschauenden Wartung lieferte und deren Anwendbarkeit auf UAVs evaluierte.
Im ersten Arbeitspaket (HAP 1) identifizierte das Team wichtige Anwendungsfälle für eine universelle MRO-Datenplattform. Dabei kristallisierten sich drei Hauptszenarien heraus: Passagiertransport, dringende Frachtlieferungen und Überwachung – einschließlich möglicher militärischer Anwendungen. Jedes Szenario erfordert komplexe Nutzlasten, die Einhaltung von Vorschriften, einen standardisierten Datenaustausch und geplante MRO-Aktivitäten. Die Analyse ergab, dass sich UAVs in Bezug auf Größe, Antrieb und Einsatzprofile deutlich von bemannten Flugzeugen unterscheiden, was die Übertragung bestehender Vorhersage- und Wartungsprognosen erschwert. Dennoch bestätigte die Studie, dass relevante Informationen aus unstrukturierten und unvollständigen Datenquellen mit Hilfe von Werkzeugen der künstlichen Intelligenz extrahiert werden können und wertvolle Erkenntnisse für die Wartungsplanung liefern.
Das zweite Arbeitspaket (HAP 2) konzentrierte sich auf das Konzept der Datenplattformen. LHT untersuchte bestehende Plattformen wie AVIATAR, die unabhängig vom Erstausrüster vorausschauende Wartungsdienste anbietet. Ein Vergleich mit den Lösungen von Airbus und Boeing machte die Unterschiede in der Funktionalität und Ausrichtung deutlich. Die Plattform muss als digitaler Zwilling der Drohne fungieren und Flugdatentelemetrie, Metriken zum Zustand der Komponenten und Wartungsunterlagen erfassen. Eine entscheidende Erkenntnis war, dass ohne ein integriertes Enterprise-Resource-Planning-System (ERP), das Flugzeugbetreiber und MRO-Dienstleister miteinander verbindet, Datenlücken entstehen, wenn die Wartung von Drittanbietern durchgeführt wird. Darüber hinaus muss der digitale Zwilling die automatische Planung von Wartungsmaßnahmen ermöglichen, eine Fähigkeit, die aktuelle Plattformen nur teilweise bieten.
Das Projekt hat gezeigt, dass eine hochleistungsfähige Datenplattform die konkurrierenden Anforderungen von Datenvolumen, Echtzeit-Analysen und Interoperabilität erfüllen kann. Durch den Einsatz von KI-basierter Datenextraktion und Vorhersagemodellen kann die Plattform proaktive Wartungsentscheidungen unterstützen, Ausfallzeiten reduzieren und die Zuverlässigkeit des autonomen UAV-Betriebs verbessern. Es wurden zwar keine quantitativen Leistungskennzahlen angegeben, aber die qualitative Bewertung deutet darauf hin, dass die Plattform die wesentlichen Kriterien für eine universelle MRO-Lösung erfüllt.
Die Zusammenarbeit innerhalb des Konsortiums war nach klaren Rollen strukturiert: LHT leitete die Entwicklung der Plattform und die Datenintegration, das DLR konzentrierte sich auf die Algorithmen zur prädiktiven Wartung und deren Validierung und Lufthansa Industry Solutions steuerte Fachwissen über den Betrieb von Drohnen und die Einhaltung von Vorschriften bei. Die Projektlaufzeit betrug zwei Jahre und entsprach damit dem vom Ministerium festgelegten Finanzierungszeitraum. Das Partnerschaftsmodell kombinierte industrielle Erfahrung mit akademischer Forschung und stellte sicher, dass die Demonstrationsplattform skaliert werden konnte, um zukünftige autonome Luftfahrtsysteme wie Drohnen und persönliche Luftfahrzeuge zu unterstützen.

