Die Förderbekanntmachung "Bioeconomy International 2026" des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) zielt darauf ab, internationale Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationskooperationen (FEI) im Bereich der Bioökonomie zu stärken. Sie unterstützt deutsche Partner in globalen Konsortien zusammen mit außereuropäischen Institutionen und Unternehmen. Die Initiative ist Teil der Nationalen Bioökonomie-Strategie (NBÖS) der Bundesregierung, die das Ziel verfolgt, Deutschland als einen führenden Innovationsstandort für Bioökonomie und Biotechnologie zu etablieren und gleichzeitig einen Beitrag zu den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu leisten.

Eine moderne Bioökonomie bietet biobasierte Lösungen zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Ernährungssicherheit, Umweltschutz und nachhaltiges Ressourcenmanagement. Dieser Aufruf betont die globale Perspektive der Bioökonomie und fördert die internationale Zusammenarbeit, um komplementäres Fachwissen zu nutzen, Know-how auszutauschen und innovative Lösungen zu entwickeln. Von den Forschungskonsortien wird erwartet, dass sie sich den großen Herausforderungen stellen und gleichzeitig die technologische Souveränität, die wirtschaftliche Wertschöpfung und die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern.

Die Maßnahme dient der Finanzierung vorwettbewerblicher FEI-Verbundprojekte mit starken internationalen Partnerschaften außerhalb Europas. Deutsche Teilnehmer erhalten eine Förderung, während internationale Partner ihre eigene Finanzierung sicherstellen müssen. Die Projekte müssen einen klaren Mehrwert durch die Zusammenarbeit nachweisen und eine ausgewogene Arbeitsverteilung zwischen allen Partnern gewährleisten. Die Anträge müssen auch ethische und sicherheitsrelevante Aspekte der Forschung, eine verantwortungsvolle Datenverwaltung und eine proaktive Wissenschaftskommunikation berücksichtigen.

Zu den förderfähigen Forschungsbereichen und -themen gehören nachhaltige Bioprozesse, neuartige bioökonomische Produkte, die Nutzung von Reststoffen und CO2-basierten Rohstoffen sowie die Anwendung von Grundlagentechnologien wie synthetische Biologie, KI, Systembiologie, Automatisierung und Nanotechnologie. Die Projekte sollten darauf abzielen, fossile Produkte zu ersetzen, die Ressourceneffizienz zu erhöhen und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Sozioökonomische Studien allein sind nicht förderfähig.

Zu den Antragstellern gehören Universitäten, Forschungsinstitute, öffentliche Einrichtungen mit Forschungsaufgaben und Unternehmen jeder Größe, insbesondere KMU. Die maximale Projektdauer beträgt in der Regel 36 Monate. Die Mittel werden als nicht rückzahlbare Zuschüsse mit einem Höchstbetrag von 600.000 € für alle deutschen Partner innerhalb eines Konsortiums bereitgestellt. Das Antragsverfahren ist zweistufig: zunächst die Einreichung von Projektskizzen in englischer Sprache über das Portal Bioeconomy International, gefolgt von vollständigen Vorschlägen nach positiver Bewertung.

Diese Initiative steht allen außereuropäischen Partnerländern (außer Russland) offen und umfasst keine bilateralen Module mit Kofinanzierung. Die Projekte müssen so konzipiert sein, dass sie ihre Ziele innerhalb des Förderzeitraums erreichen und mit den strategischen Säulen der nationalen Bioökonomie-Strategie übereinstimmen.

Eröffnung: 18.11.2025
Einsendeschluss(e): 30.06.2027