Das Projekt erstellte eine umfassende systematische Übersicht und eine Netzwerk-Metaanalyse zu knochenmodifizierenden Wirkstoffen für Patienten mit Prostatakrebs und Knochenmetastasen. Das Hauptziel bestand darin, alle randomisierten Studien zu identifizieren, die Bisphosphonate, RANK-Ligand-Inhibitoren oder andere auf die Knochen ausgerichtete Medikamente zur Vorbeugung von skelettbezogenen Ereignissen (SREs) wie Frakturen, Rückenmarkskompression oder Hyperkalzämie verglichen. Unter Anwendung der Cochrane-Methodik durchsuchte das Team MEDLINE, Embase und CENTRAL mit hochsensiblen Strategien, überprüfte unabhängig Titel und Abstracts und extrahierte patienten- und studienspezifische Daten in ein standardisiertes Formular. Zwei Gutachter bewerteten das Risiko einer Verzerrung mit dem Cochrane-Tool, und Unstimmigkeiten wurden von einem dritten Experten geklärt. Die extrahierten Daten wurden in ein Netzwerk von Studien eingegeben, und es wurde eine Bayes’sche Netzwerk-Metaanalyse durchgeführt, die sowohl direkte als auch indirekte Vergleiche einbezog. Die Analyse wurde mit der CINeMA-Software durchgeführt, die die Konsistenz, die Transitivität und das Gesamtvertrauen in jede Schätzung bewertet. Obwohl der Bericht noch keine numerischen Effektgrößen präsentiert, ermöglicht die Methodik eine Rangfolge der Behandlungen für klinisch relevante Ergebnisse wie die Verringerung von SREs, das Gesamtüberleben, die Lebensqualität und unerwünschte Ereignisse. Frühere systematische Übersichten haben gezeigt, dass Bisphosphonate und Denosumab skelettbezogene Komplikationen reduzieren, aber die vergleichende Wirksamkeit und Sicherheit der einzelnen Wirkstoffe bleibt unklar. Durch die Kombination aller verfügbaren Belege wird die Netzwerk-Metaanalyse den Ärzten eine Hierarchie der Optionen bieten, die sie bei der Formulierung von Leitlinienempfehlungen und individuellen Behandlungsentscheidungen unterstützen wird.
Das Projekt wurde innerhalb der Cochrane-Gruppe für hämatologische Malignome (CHM) durchgeführt, die der Klinik für Innere Medizin I der Universität zu Köln angegliedert ist. Diese Zugehörigkeit gewährleistete eine enge Interaktion mit Fachärzten für Hämatologie und Onkologie, so dass die Ergebnisse in einem klinischen Kontext interpretiert werden konnten. Die statistische Analyse wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik der Medizinischen Fakultät der Universität durchgeführt, wo die Statistikerinnen Anne Adams und Kathrin Kuhr die Datenaufbereitung und Modellierung leiteten. Klinisches Fachwissen wurde von Prof. Dr. Dr. Axel Heidenreich, dem Leiter des Prostatakrebszentrums an der Uniklinik Köln, zur Verfügung gestellt, der in regelmäßigem Kontakt mit dem Forschungsteam stand. Das Projekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (01KG1709) finanziert, die für Personal, Datenbankzugang und statistische Software verwendet wurden. Das Protokoll wurde 2018 in der Cochrane Library veröffentlicht und das endgültige Manuskript wurde im Mai 2019 zur Begutachtung eingereicht, wobei eine Veröffentlichung in der Cochrane Library und eine Präsentation auf internationalen Onkologiekonferenzen geplant ist. Die Ergebnisse werden an Kliniker weitergegeben und in evidenzbasierte Leitlinien einfließen, um so personalisierte Behandlungsentscheidungen für Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs zu unterstützen.
