Die Studie quantifiziert den wirtschaftlichen Beitrag von Investitionen in das schienengebundene öffentliche Verkehrssystem in Deutschland, wobei zwischen Fahrzeugkäufen und Infrastrukturausgaben unterschieden wird. Die Analyse verwendet das INFRA S EIOBRA1 Modell und bezieht offizielle Input-Output-Tabellen, sektorale Produktivitätszahlen und Daten zur Importintensität von Destatis (2024a, 2024b) und INFRAS ein. Die direkten Effekte werden anhand der Bruttowertschöpfung und der Beschäftigung gemessen, die von den Herstellern von Schienenfahrzeugen und Infrastrukturkomponenten generiert werden, während die indirekten Effekte die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze erfassen, die von den Lieferanten von Zwischenprodukten und Dienstleistungen geschaffen werden. Die Methodik folgt dem Rahmen, der für die größere deutsche Studie zum Bahnsektor entwickelt wurde, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.
Die Investitionen in Fahrzeuge, zu denen Straßenbahnen, U-Bahnen (einschließlich Hoch- und Einschienenbahnen) und Oberleitungsbusse gehören, machen 43 % der Gesamtausgaben des Eisenbahnsektors aus. Der gewichtete Wertschöpfungsanteil für die Fahrzeugproduktion liegt bei 24 %, mit einer Importintensität von 28 %. Die Produktivität pro Vollzeitbeschäftigten in diesem Sektor wird auf 67.500 € geschätzt. Die Gleisinfrastruktur, bestehend aus Schienen und zugehörigen Bauarbeiten, macht 25 % der Ausgaben aus und ergibt einen Wertschöpfungsanteil von 45 %, eine Importintensität von 16 % und eine Produktivität von 85.000 € pro Arbeitnehmer. Stromversorgungsanlagen, wie z.B. Elektrifizierungssysteme, tragen ebenfalls 45 % zur Wertschöpfung, 17 % zur Importintensität und 85.500 € pro Arbeitnehmer bei. Der Bau von Tunneln und Hochgeschwindigkeitsstrecken, auf den 13 % des Budgets entfallen, erzielt einen Wertschöpfungsanteil von 48 %, eine Importintensität von 11 % und eine Produktivität von 90.000 € pro Arbeitnehmer. Schließlich machen Gebäude – einschließlich Werkstätten und Wartungsdepots – 13 % der Investitionen aus, mit einem Wertschöpfungsanteil von 36 %, einer Importintensität von 12 % und 98.000 € pro Arbeitnehmer.
Die Investitionsdaten erstrecken sich über den Zeitraum von 2017 bis 2023, wobei die jährlichen Gesamtsummen von 1,735 Milliarden Euro im Jahr 2018 bis 2,263 Milliarden Euro im Jahr 2022 reichen und im Durchschnitt 1,966 Milliarden Euro betragen. Diese Zahlen spiegeln die kombinierten Ausgaben für Fahrzeuge und alle Infrastrukturkategorien wider. Die Analyse zeigt, dass Investitionen in den schienengebundenen öffentlichen Verkehr eine erhebliche direkte Produktion und Beschäftigung generieren, während die indirekten Effekte in der Versorgungskette die wirtschaftlichen Auswirkungen über mehrere Sektoren hinweg weiter verstärken.
Das Projekt ist Teil einer breiteren Initiative zur wirtschaftlichen Bedeutung des deutschen Eisenbahnsektors, die vom Deutschen Zentrum für Eisenbahnforschung koordiniert wird. Es beinhaltet eine Zusammenarbeit zwischen INFRAS, dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und statistischen Behörden wie Destatis. Die Studie wurde im Jahr 2024 durchgeführt und stützt sich auf die letzten statistischen Veröffentlichungen aus dem Jahr 2021. Die Finanzierung der Studie stammt aus den nationalen Verkehrs- und Infrastrukturprogrammen, die die Bewertung der Rolle des öffentlichen Verkehrs für die deutsche Wirtschaft unterstützen. Die Ergebnisse bieten politischen Entscheidungsträgern detaillierte Einblicke in den Sektor und ermöglichen fundierte Entscheidungen über zukünftige Investitionsprioritäten im Schienenverkehr.
