Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (FKZ 01 LE 1907) geförderte Projekt lief von 2019 bis 2021 und brachte Partner aus Deutschland und Südostasien zusammen, um die rasche urbane Transformation von Sekundär- und Tertiärstädten in der Region anzugehen. Die GermanWaterPartnership, die Habitat-Unit der TU Berlin und die lokalen Stadtverwaltungen in den drei Pilotstädten produzierten gemeinsam einen umfassenden Datensatz, der die wissenschaftlichen Ergebnisse des Projekts untermauert. Im Jahr 2019 richtete das Team eine zentrale Datenbank mit wasserbezogenen und anderen projektrelevanten Informationen für jede Stadt ein und erstellte thematische Übersichtskarten, die geografische, demografische, klimatische, topografische und landnutzungsbezogene Merkmale zusammenfassen. Diese Artefakte wurden verwendet, um mittels einer multikriteriellen Entscheidungsanalyse die wichtigsten Fragen und Herausforderungen zu identifizieren.
In den Jahren 2020 und 2021 verlagerte sich der Schwerpunkt auf die Analyse der gesammelten Daten und die Erstellung von First-Principle-Modellen der physischen und sozio-ökologischen Systeme in jeder Stadt. Mithilfe des DPSIR-Rahmens (Drivers-Pressures-State-Impact-Response) bewertete das Team die Risiken für die städtischen Wasserressourcen und berücksichtigte dabei die verschiedenen Perspektiven der Beteiligten. Die Analyse ergab, dass eine ungeplante Stadterweiterung, eine begrenzte öffentliche Infrastruktur und klimabedingte Extreme – insbesondere verstärkte Regenfälle und Dürren – die Wasserknappheit, die Überlastung des Abwassers und die Verschmutzung der Gewässer verschärfen. Im Rahmen der Modellierung wurden Möglichkeiten für eine dezentrale, nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen ermittelt, die diesen Druck abmildern könnten. Das Arbeitspaket der Habitat-Unit charakterisierte außerdem die städtischen Ressourcen, Akteure, Praktiken und Entwicklungspotenziale auf der Mikro- und Mesoebene. Eine SWOT-Analyse zeigte Synergien zwischen den Herausforderungen im Bereich Wasser und Abwasser und anderen Fragen der Stadtentwicklung auf, während gleichzeitig die bestehenden Governance-Strukturen und Planungssysteme erfasst wurden.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse des Projekts sind in einen polyzentrischen Managementansatz eingebettet, der die Heterogenität der drei Pilotstädte respektiert. Die Ergebnisse – Datenbank, GIS-Karten, DPSIR-Risikoprofile, SWOT-Matrizen und vorläufige Systemmodelle – bilden eine Grundlage für die bevorstehende Forschungs- und Entwicklungsphase. Obwohl der Bericht keine spezifischen Leistungskennzahlen enthält, zeigen die erfolgreiche Fertigstellung der Datenbank, die Erstellung von detaillierten Karten und die Ableitung von Handlungsmöglichkeiten die methodische Strenge des Projekts und seine Fähigkeit, die Politik zu informieren.
Die Zusammenarbeit stand bei der Konzeption und Durchführung des Projekts im Mittelpunkt. Die GermanWaterPartnership koordinierte die Gesamtstrategie, während die Habitat-Unit der TU Berlin die wissenschaftliche Begleitung der Realexperimente übernahm. Lokale Partner in den Pilotstädten erleichterten die Datenerhebung, die Workshops mit den Interessengruppen und die Integration von Erkenntnissen aus der kommunalen Verwaltung. Die Ergebnisse des Projekts wurden auf internationalen Foren vorgestellt, darunter das World Urban Forum 10 (2020) und die UNESCAP Penang Platform for Sustainable Urbanization (2019), wo Teilnehmer aus dem privaten Sektor, der Regierung und der Zivilgesellschaft die Ergebnisse diskutierten und strategische Optionen für die nächste Phase ermittelten. Vom Projekt organisierte Hybridkonferenzen haben den Dialog weiter vertieft und neue Partner für die Forschungs- und Entwicklungsphase gewonnen. Der abschließende Strategiebericht zum Kapazitätsaufbau, der 2021 veröffentlicht wird, fasst die Ergebnisse des Arbeitspakets zusammen und skizziert den geplanten Weg für die nachfolgende Forschungsphase, um sicherzustellen, dass das kollaborative Netzwerk engagiert bleibt und die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Projekts in umsetzbare Politik und Praxis umgesetzt werden.
